Wissenswertes

Allgemeine Fragen

Der Kieferorthopäde ist ein Fachzahnarzt, der sich speziell mit der Verhütung, Erkennung und Behandlungen von Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne befasst. Die konservierende Versorgung der Zähne (Füllungen, Wurzelbehandlungen) sowie prothetische Maßnahmen (Kronen, Brücken, Prothesen) liegen im Tätigkeitsbereich des Zahnarztes.

Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn sich eher zu früh als zu spät beim Kieferorthopäden vorgestellt wird. So sollte schon einmal im Alter von 6 Jahren eine erste Kontrolle durchgeführt werden. In dieser Phase treten die ersten bleibenden Zähne durch, die schon zu ersten Fehlstellungen führen könnten. Hierbei spricht man von der Phase des „frühen Wechselgebisses „(6.-8. Lebensjahr). In der Phase des „späten Wechselgebisses“ (9.-12. Lebensjahr) werden die meisten kieferorthopädischen Behandlungen begonnen, da in dieser Zeit das körpereigene Wachstum für die Therapie bestmöglich genutzt werden kann. Vor allem Kieferanomalien (Fehlstellung der Kiefer zueinander) können lediglich innerhalb eines  bestimmten Alters behoben werden.

Bis zum 18. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die kieferorthopädische Behandlung gänzlich, sofern eine gewisse Schwere der Fehlstellung festgestellt wurde. Ist die Therapiemaßnahme bewilligt, so müssen zunächst 20% der Behandlungskosten auf eigener Basis vorgestreckt werden. Dieser Anteil wird jedoch nach Abschluss der Behandlung von der Krankenkasse zurückerstattet. Behandlungen, die nach dem 18. Lebensjahr begonnen werden, werden meist nur von den Krankenkassen übernommen, sofern eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung durchgeführt wird.

Dies ist von Patient zu Patient unterschiedlich und hängt von der Art und Ausprägung der Fehlstellung ab. Grundsätzlich läuft die Behandlung mit einer Therapiemaßnahme über 2-3 Jahre. Diese Angabe kann jedoch in manchen Fällen individuell variieren. Dabei kommt es auch darauf an, ob es sich um eine herausnehmbare oder feste Zahnspange handelt.

Durchaus kann man sich auch im fortgeschrittenen Alter noch kieferorthopädisch behandeln lassen. Zahnbewegungen lassen sich ein Leben lang durchführen. Scheuen Sie sich nicht davor den Kieferorthopäden aufzusuchen. Immer mehr Erwachsene äußern den Wunsch nach einer kieferorthopädischen Behandlung, um gewisse Störfaktoren zu korrigieren.

Sicherlich gibt es heutzutage Möglichkeiten, dass die Zahnspange nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Eine Möglichkeit wäre die feste Zahnspange hinter den Zähnen zu befestigen (Lingualtechnik), so dass von außen keine Bracketts zu sehen sind und die Zähne dennoch in ihre gewünschte Position bewegt werden können. Eine weitere Methode wäre die Zähne mittels einer durchsichtigen Kunststoffschiene (Aligner-Technik) zu bewegen, die auf die Zähne gesetzt wird. Eine Therapie mit speziellen zahnfarbenen Keramik-Bracketts (Damon clear-Technik) wäre auch eine durchaus gängige und ästhetisch hochwertige Behandlungsmethode, bei der lediglich der eingespannte Draht sichtbar ist.

Ein Verschieben der Zähne in die Ausgangssituation kann durch sogenannte Retentionsgeräte erfolgreich verhindert werden. Ihre Aufgabe besteht darin den Zustand der Zähne nach der kieferorthopädischen Behandlung für ein Leben lang zu halten. Auch hierbei  gibt es verschiedene Möglichkeiten der Retention. Gerade im Frontzahnbereich empfiehlt es sich ein kleines Drähtchen hinter die Zähne zu kleben, das auch nach Absprache mit dem Kieferorthopäden für einige Jahre im Mund des Patienten verbleiben soll. Eine zusätzliche Variante wären Retentionsplatten. Das sind herausnehmbare Zahnspangen, die im Verlauf der Behandlung immer weniger getragen werden müssen, solange, bis sie irgendwann komplett weggelassen werden können. Sie sollten dennoch verwahrt bleiben, falls sich das Drähtchen gelöst haben sollte und diese noch einmal vorübergehend zum Einsatz kommen.

Hilfe im Notfall

Das kann passieren, wenn man z.B. auf etwas Hartes beißt. Keine Sorge. Wenn sich das Bracket innerhalb des  Zahnbogens und nicht an einem randständigen Zahn gelöst hat, bleibt es am Draht befestigt. Daher besteht keine Gefahr des Verschluckens. Melden Sie sich bei uns in der Praxis und wir kleben ein Neues wieder dran.

Das kann gerade zu Anfang der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange manchmal vorkommen, weil sich die Zähne langsam in eine neue Position bewegen und derart in den natürlichen Zahnbogen eingeordnet werden. Dadurch rücken die Zähne näher zusammen und die Drahtenden rutschen weiter durch die Ösen an den endständigen Zähnen durch, so dass der Draht gegebenenfalls in die Mundschleimhaut stechen kann. Falls dies an einem Wochenende oder im Urlaub passiert, können sie das von uns mitgegebene Wachs daran adaptieren. Dies lindert provisorisch die Beschwerden bis Sie einen neuen Termin bei uns vereinbaren können.

Einfach direkt bei uns anrufen, damit die Apparatur relativ zeitnah neu angefertigt werden kann. Wir erklären Ihnen dann die nächsten Schritte.

Wenn die herausnehmbare Zahnspange nicht mehr passt, könnte das meist ein Zeichen dafür sein, dass sie nicht regelmäßig getragen wurde. Vereinbaren Sie daher schnellstmöglich einen Termin in unserer Praxis und wir passen diese wieder an.

Das lösen des Retainers ist kein Grund zu großer Sorge. Wenn sich das Drähtchen vollständig gelöst hat, oder nur noch an einer Stelle befestigt ist, sollte es  entnommen werden und die Retentionsplatte (herausnehmbare Spange) oder die durchsichtige Kunststoffschiene nachmittags und nachts getragen werden. Je nachdem wie lange der Retainer schon nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung eingesetzt war und wie alt der Patient war, kann durch den Kieferorthopäden entschieden werden, ob das Drähtchen neu geklebt wird oder nicht. Hat sich das Drähtchen lediglich an ein oder zwei Stellen gelöst, so sollte ein Termin zum Wiederbefestigen vereinbart werden.

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